Schleswig-Holstein Nationaler Veteranentag: Schleswig-Holstein ehrt Soldaten in Kiel
Der Einsatz von Bundeswehr-Soldaten soll in Deutschland mehr Wertschätzung erhalten. Aus diesem Grund hat am Sonntag bundesweit zum ersten Mal der Veteranentag stattgefunden - so auch in Schleswig-Holstein.
Mit einem Bürgerfest rund um das Landeshaus in Kiel ist am Sonntag, den 15. Juni, der erste nationale Veteranentag begangen worden. Veranstaltet wurde er vom Schleswig-Holsteinischen Landtag, der Landesregierung und dem Landeskommando Schleswig-Holstein, der obersten territorialen Kommandobehörde der Bundeswehr im Land.
Rund 1.000 Besucher bei Bürgerfest
Los ging es am Vormittag mit einem Feldgottesdienst, am Mittag begann dann das Bürgerfest mit Musik, Mitmach-Aktionen, Info-Ständen und Diskussionsrunden. Es kamen nach Angaben des Landes rund 1.000 Besucherinnen und Besucher vorbei, darunter viele Soldaten selbst. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) richtete in einer Live-Schalte vom zentralen Fest vor dem Reichstag in Berlin Grußworte an die Gäste in Kiel. Am Nachmittag verlieh Oberst Michael Skamel, Kommandeur des Landeskommandos Schleswig-Holstein, das Veteranenabzeichen an fünf Soldatinnen und Soldaten.
Mehr Aufmerksamkeit und Respekt für Soldaten
Oberst Skamel erklärte, dass man mit der Veranstaltung die Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken wolle. Es solle allen bewusst gemacht werden, dass "wir ein Teil der Gesellschaft sind, und dass wir für die Gesellschaft unseren Dienst leisten." Der Veteranentag sei ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung.
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack, Landtagspräsidentin Kristina Herbst und Oberst Michael Skamel (v.l.n.r.), Kommandeur Landeskommando Schleswig-Holstein, beim Veteranentag in Kiel.
"Wichtiger Schritt" in Richtung Wertschätzung
Der Einsatz der aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten verdiene größten Respekt und Anerkennung, bekräftige auch die Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU) im Vorfeld. Nur so könne man auch Menschen für die Bundeswehr gewinnen und dadurch ihre Wehrhaftigkeit sicherstellen. Der Veteranentag sei ein "kleiner, wichtiger Schritt" für mehr Respekt und Würdigung für diejenigen, die bereit seien, das Land zu verteidigen, so Herbst.
Günther: "Schleswig-Holstein steht zur Bundeswehr"
Auch Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) betonte die Bedeutung der Veranstaltung. "Die Botschaft muss sein: Wir stehen hinter euch. Wir wissen, was Soldatinnen und Soldaten leisten. Wir wissen, was Menschen, die mal Soldaten waren, geleistet haben. Sie sind bereit, für unser aller Sicherheit auch ihr Leben auf Spiel zu setzen." Schleswig-Holstein stehe zur Bundeswehr und allen, die ihr gedient haben, sagte er.
Noch mehr Sicherheit und Verteidigung nötig
Für Serpil Midyatli, der Fraktionsvorsitzenden der SPD, und Kai Dolgner, dem Sprecher der SPD-Fraktion, sei damit aber noch nicht alles getan: "Es wird auch künftig darum gehen, mehr für unsere Sicherheit und Verteidigung zu tun und dabei auch die Bundeswehr zu stärken", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Mit der Anerkennung der Zeitenwende und Änderung des Grundgesetzes habe man dafür einen entscheidenden Schritt getan.
Auch Christopher Vogt, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion, setzt sich für mehr Anerkennung ein. "Europa muss sich im Zweifel selbst verteidigen können und dafür braucht es eine deutlich stärkere Bundeswehr, die von der breiten Mehrheit der Gesellschaft getragen wird."
Erster bundesweiter Veteranentag am 15. Juni
Bundesweit fanden am Sonntag rund 130 Veranstaltungen zum ersten Veteranentag statt. Im vergangenen Jahr hatte der Bundestag mit großer Mehrheit beschlossen, den 15. Juni zum bundesweiten Gedenktag zu erklären. Dabei gelten alle ehemaligen und aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr als Veteranen. Ob sie im Auslandseinsatz waren oder nicht, spielt keine Rolle.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 15.06.2025 | 17:00 Uhr
