Eine Person und ein ein Tatort.

Sachsen-Anhalt Fahndung von Europol nach Tötungsdelikt in Halle

Stand: 17.06.2025 14:29 Uhr

Im September 2019 wurde ein 27-Jähriger in Halle erstochen. Der heute 34-jährige Albaner Shpendi Malo steht im Verdacht, einen Landsmann getötet zu haben. Neben dem BKA fahndet nun auch Europol nach ihm.

Opfer durch Messerstiche getötet

Das BKA und Europol fahnden gemeinsam nach Shpendi Malo. Der heute 34-jährige aus Albanien stammende Mann soll für den Tod eines damals 27-jährigen Landsmannes verantwortlich sein. Shpendi Malo soll sein Opfer am 11. September 2019 per Handy gegen 22 Uhr in ein Waldgebiet der Dölauer Heide in Halle/Saale gelockt und dort mit einem Messer erstochen haben.

Der tote Körper wurde nach Polizeiangaben in einem nahegelegenen Flutgraben abgelegt und mit Laub bedeckt, um die Tat zu vertuschen. Der Leichnam wurde erst vier Tage später von Spaziergängern in Höhe der Kreuzung Nordstraße/Dölauer Straße entdeckt.

Einer der 20 meistgesuchten Verbrecher Europas

"Über Spuren konnte als einer der beteiligten Täter der Shpendi Malo identifiziert werden. Der aus Albanien stammende Täter verließ Deutschland jedoch kurz nach der Tat und wurde zur internationalen Fahndung ausgeschrieben", erklärt die Polizei Sachsen-Anhalt im aktuellen Fahndungsaufruf. Damit wird die Fahndung ausgeweitet und Europol ist mit im Boot. "Wir fahnden schon seit Jahren national und interntional", sagt Dennis Cernota, Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Halle, dem MDR-Magazin Kripo live. "Neu ist die Fahndung über Europol. Der Mann ist auf die Liste der 20 meistgesuchten Verbrecher Europas gesetzt worden", erklärt er weiter.

Neu ist die Fahndung über Europol. Der Mann ist auf die Liste der 20 meistgesuchten Verbrecher Europas gesetzt worden. Dennis Cernota, Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Halle |

Polizei hält Komplizen für möglich

Derzeit werde noch wegen Totschlags ermittelt, so Oberstaatsanwalt Cernota. Das schließe aber nicht aus, dass zu einem späterem Zeitpunkt dem Verdacht des Mordes nachgegeangen werde. "Es liegt nah, wenn der Täter das Opfer in den Wald gelockt hat, um es zu töten, dass er heimtückisch gehandelt hätte. Das wäre ein sogenanntes Mordmerkmal", erklärt er.

Bislang gibt es keine Spur von dem Gesuchten. "Sodass wir angewiesen sind auf die Hilfe aus der Bevölkerung. Hinweise zum Aufenthaltsort und zum Tatgeschehen. Und ob es möglicherweise Komplizen bei der Tat gab, worauf einiges hindeutet", sagt der Oberstaatsanwalt.

Hier könnte die Sommerreisezeit hilfreich sein. Urlauber könnten den Gesuchten vielleicht in Albanien sehen. "Wir halten es für sehr gut möglich, dass sich der Tatverdächtige im Ausland, auch in Albanien, seinem Heimatland, aufhält". Cernota warnt davor, den 34-Jährigen anzusprechen. Er appelliert dringend, dies nicht zu tun. "Der Mann ist aus unserer Sicht gefährlich", so der Oberstaatsanwalt.

MDR