
Sachsen Spatenstich für neues Empfangsgebäude am Karl May Museum in Radebeul
In Radebeul ist nach Jahren der Planungen nun der Spatenstich für die Erweiterung des Karl May Museums erfolgt. Besucher sollen künftig vom Neubau aus und ihre Spurensuche nach dem Winnetou-Autoren beginnen.
In Radebeul bei Dresden haben am Sonnabend die ersten Spaten symbolisch den Boden für einen Erweiterungsbau des Karl May Museums ausgehoben. In den nächsten zwei Jahren soll an der Ecke Meißner Straße/Schildenstraße direkt hinter dem bestehenden Museum in der Villa Bärenfett ein repräsentatives Empfangsgebäude entstehen.
Neuer Empfangsbereich und neues Depot
Im neuen Empfangsbereich mit Museumsshop werde künftig unter anderem der Frage nachgegangen, warum es in Deutschland eine so große Begeisterung für die indigenen Völker Nordamerikas gibt, erklärtee der wissenschaftliche Museumsdirektor, Robin Leupold. Zudem werde Karl May als Mensch vorgestellt. Der Winnetou-Autor begleitet die Gäste künftig als eine Art Geschichtenerzähler auf einer Reise nach Nordamerika.

In einem Tipi konnten sich Interessierte über die Planungen für das neue Empfangsbegäude informieren.
Im neuen Depot können wir unsere Sammlung wesentlich besser bewahren und präsentieren. Robin Leupold | Wissenschaftlicher Direktor des Karl-May-Museums Radebeul
Zudem entsteht ein neues Depot für die umfangreiche ethnologische Sammlung, sagte Leupold: "Diese ist bisher in den Kellerräumen der Villa Bärenfett unter klimatisch schwierigen beengten Bedingungen untergebracht. Im neuen Depot können wir unsere Sammlung wesentlich besser bewahren und präsentieren."

Neben einem repräsentativen Neubau sollen Museumsgäste künftig auf dem neuen Karl-May-Platz ankommen können.
In der zweiten Etage schließen sich im Neubau Räume für Sonderausstellungen an. Ein Teil davon soll dem Künstler Sascha Schneider gewidmet sein. Dieser war ein Freund Karl Mays und illustrierte viele Deckelbilder von Mays Büchern.
Planungen seit zwei Jahrzehnten
Die Planungen für den Erweiterungsbau begannen bereits Anfang der 2000er-Jahre, erklärte der Baubürgermeister der Stadt Radebeul, Jörg Müller. Seitdem hatte es mehrere Varianten für den Bau gegeben, die teilweise wegen zu hoher Kosten verworfen wurden. Der Bau, gefördert durch Bundes- und Landesmittel sowie Gelder der Stadt Radebeul, koste 6,5 Millionen Euro. Die Rohbauarbeiten sollen Anfang Juli beginnen.
MDR (phb)