
Sachsen "Schönste deutsche Bücher": Vier Publikationen aus Leipzig ausgezeichnet
Die schönsten deutschen Bücher 2025 stehen fest: Am Montag sind in Berlin 25 herausragend gestaltete Publikationen ausgezeichnet worden. Zwei unabhängige Jurys unter Federführung der Stiftung Buchkunst wählten die Titel aus rund 600 Einsendungen aus. Fünf der prämierten Bücher stammen aus Mitteldeutschland – darunter gleich vier vom Leipziger Verlag Spector Books und eines aus Weimar.
- Vier der "schönsten deutschen Bücher" kommen vom Leipziger Verlag Spector Books.
- Darunter ist auch ein Essay des Halberstädter Autors und Filmemachers Alexander Kluge zum Thema KI-generierte Bilder.
- Insgesamt sind 25 Bücher im diesjährigen Wettbewerb gekürt worden.
Am Montagabend sind in Berlin die "schönsten deutschen Bücher" 2025 bekannt gegeben worden. Für gleich vier Titel wurde der Leipziger Verlag Spector Books ausgezeichnet. Damit geht er in diesem Jahr als erfolgreichster Verlag aus dem Wettbewerb hervor. Ein Preis geht nach Weimar an den Verlag M Books.

Der unabhängige Weimarer Verlag M Books verlegt Bücher aus dem Bereich Architektur und angrenzenden Disziplinen. Hier ein Blick in den Band "Elegies".
Von Alexander Kluge bis zum Sowjetischen Modernismus
Spector Books verlegt nach eigenen Angaben Bücher am Schnittpunkt von Kunst, Theorie und Design. Wichtig sei dem Verlag ein lebendiger Austausch zwischen allen Gewerken, die an einem Buch beteiligt sind: Künstler, Textautoren, Buchgestalter, Lithografen, Drucker und Buchbinder.
Zu den 2025 ausgezeichneten Büchern des Verlages gehört unter anderem eine fünfteilige Essayreihe des gebürtigen Halberstädters Alexander Kluge. In "Der Konjunktiv der Bilder" befasst sich der 92-Jährige mit künstlicher Intelligenz in der Filmkunst und den Möglichkeiten, bewegte Bilder neu entstehen zu lassen.

Die Architekturhistorikerin Oxana Gourinovitch analysiert in "Raising the Curtain" zwei sowjetische Opernhäuser.
Aus dem Verlag wurde außerdem das Buch "Raising the Curtain" prämiert, in dem die Architekturhistorikerin Oxana Gourinovitch in der Zeit zurückschaut und zwei modernistische sowjetische Opernhäuser (in Vilnius und Minsk) auf ihre Entstehung und ihr Selbstverständnis untersucht.
25 vorbildlich gestaltete Bücher prämiert
Bei dem Preis geht es laut Stiftung Buchkunst nicht um die Inhalte, sondern um gestalterische Qualitäten. Die Auswahl decke ein breites Spektrum ab und werde in fünf Kategorien verliehen, von allgemeiner Literatur über Fachbücher bis zu Kinderbüchern. Jury-Mitglied Chrish Knigge sagte, ein schönes Buch sei mehr als das Material, die Schrift, die Farbe und der Inhalt. Es sei ein Raum, der sich öffne und Resonanz erzeugte.
Zu den Kriterien zählen vorbildliche Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung. Der traditionsreiche Wettbewerb zeigt seit 1929 die große Bandbreite gestalterischer Möglichkeiten sowie wichtige Trends und Strömungen der deutschen Buchproduktion.
Alle 25 prämierten Bücher auf einen Blick (zum Aufklappen)
Allgemeine Literatur:
- Fabian Saul: "Die Trauer der Tangente", Gestaltung: Studio Yukiko/Michelle Phillips, Berlin
- Diverse: "Neue Erschöpfungsgeschichten", Gestaltung/Konzept: Studio Daniel Zenker, Offenbach am Main
- Sandra Burkhardt, Prancesco Petrarca: "Fragmente einer echten Ikone", Gestaltung: Andreas Töpfer, Berlin
- Lisa Kruschke: "Die Anrufung der Riesin", Gestaltung: StudioNearMe/Karin Kolb, Fürth
- Alexander Kluge: "Der Konjunktiv der Bilder", Gestaltung: Wolfang Schwärzler, Leipzig
Wissenschaftliche Bücher/Fachbücher:
- Matthias Ballestrem, Katharina Benjamin, Helga Blocksdorf, u.a: "Constructive Disobedience", Gestaltung: hla.studio/Tobias Dahl, Patrick Martin, Basel, Berlin
- Jeffrey Huang, Dieter Dietz, Laura Trazic Korinna, Zinova Weber (Hg.): "Transcalar Prospects in Climate Crisis", Gestaltung: Hubertus Design, Zürich
- Sascha Bauer, Daniel Pauli: "The Joinery Compendium", Gestaltung: Studio Tillack Knöll / Sven Tillack, Steffen Knöll, Berlin
- Oxana Gourinovitch: "Raising the Curtain", Gestaltung: Lamm & Kirch/Florian Lamm, Jakob Kirch mit Caspar Reuss, Leipzig
Ratgeber/Sachbücher:
- Ute Richter: "Prototyp 1928-33", Gestaltung: Nelly Nakahara, Gerrit Brocks, Berlin
- Markus Krajewski, Margaretha Jüngling, Christian Werner: "Kulturtechnik Kochen", Gestaltung: Jörg Schwertfeger, Mario Naegele, Berlin
- Christian Bonah, Reinhard Johler, Hans-Joachim Lang, Jeanne Teboul (Hg.): "We Remember – die 86", Gestaltung: Demian Bern, Tübingen
- Sabine Kranz: "Gemüsefreunde", Gestaltung: Sabine Kranz, Mannhein
- Andreas Kofler: "Novartis Campus Guide", Gestaltung: Pascal Storz, Lucas Manser, Basel
Kunst- und Fotobücher, Ausstellungskataloge:
- Christoph Miler, Isabel Seiffert, Justinien Tribillon, u.a.: "Visible upon Breakdown", Gestaltung: Offshore/Isabel Seiffert, Christoph Miler, Leipzig
- François Charbonnet, Francisco Moura Veiga, Marine de Dardelle, Joshua Guinness: "Elegies", Gestaltung: Atlas Studio, Weimar
- Felix Hoffmann, Simon Baker, Giovanni Aloi, u.a.: "Science/Fiction", Gestaltung: Natasha Agapova, Leipzig
- Sung Tieu: "Without Full Disclosure", Gestaltung: Dan Solbach, Lidka Vallet, Leipzig
- Christian Rothe: "Buchenwald", Gestaltung: Copa-Ipa/Christian Rothe, Stuttgart
Kinder- und Jugendbücher:
- Michael Heinze, Katrin Stangl: "Muskelsalat", Illustration/Gestaltung: Katrin Stangl, Frankfurt am Main
- Kristina Scharmacher-Schreiber: "Was ist arm und was ist reich?", Illustration/Gestaltung: Tine Schulz, Weinheim
- Karen Exner: "Hüte", Illustration/Gestaltung: Karen Exner, Hamburg
- Daniel Fehr: "Ich und der Zauberwürfel", Illustration: Golden Cosmos, Gestaltung: NordSüd Verlag/Theresa Gamper, Zürich
- Rike Drust: "Hört mal!", Illustration/Gestaltung: Nele Palmtag, Mannheim
Quellen: MDR KULTUR (Katrin Schumacher), stiftung buchkunst, Spektor Books Verlag Leipzig, Redaktionelle Bearbeitung: lm, vp