
Sachsen Oelsnitz im Vogtland: Land unter in der Sporthalle
Es war ein Schock für den Schul- und Vereinssport im vogtländischen Oelsnitz: Wegen eines Wasserschadens bleibt die größte Sporthalle der Stadt für mindestens ein halbes Jahr geschlossen. Am langen Pfingstwochenende hatte es einen Wasserrohrbruch gegeben, 300.000 Liter Wasser ergossen sich in die Halle. Wie geht es jetzt in Oelsnitz mit dem Sport weiter?
Die Trocknungsgeräte laufen in der Oelsnitzer Dreifeld-Sporthalle seit einer Woche rund um die Uhr. Hunderte Meter Plastikschläuche ziehen sich durch alle Räume und verschwinden in teilweise extra gebohrten Löchern im Boden.
Mathias Reichmann, Sprecher der Schadensanierungs-Firma SVT aus Neuensalz bei Plauen, kennt die Schäden, die der Wasserrohrbruch angerichtet hat. "Der Hallenboden ist komplett mit Mineralwolle gedämmt und komplett vollgesaugt. Dort unten standen ungefähr so 15 bis 20 Zentimeter Wasser und wir sind gerade dabei, das zu trocknen."
Dort unten standen ungefähr so 15 bis 20 Zentimeter Wasser und wir sind gerade dabei, das zu trocknen. Mathias Reichmann | svt Schadensanierung GmbH

Seit Pfingsten ist die Halle für alle Sportlerinnen und Sportler gesperrt.
Gesamter Boden der Sporthalle muss getauscht werden
Der Wasserstand sei zwar gesunken – den Sportboden könne man dennoch nicht mehr retten, erklärt der Chef des Oelsnitzer Bauamtes Patric Ebert. "Nach unserer Einschätzung und nach der ersten Einschätzung des Gutachters wird es zum Komplettabriss des Sportbodens kommen." Der werde in den nächsten Tagen ausgebaut, um die Bodenplatte komplett trockenlegen zu können.
Schäden an vielen Trockenbau-Zwischenwänden kämen dazu, ergänzt der Oelsnitzer Oberbürgermeister Mario Horn. All das sorge für einen immensen Sachschaden. "Die ersten Aussagen des Gutachters legen eine Schadenssumme zwischen 500.000 und 700.000 Euro nahe, die hoffentlich oder sicherlich von der Versicherung übernommen wird."

Nach Aussage des Gutachters muss der gesamte Hallenboden ausgewechselt werden.
Ursache des Wasserschadens wird ermittelt
Unklar ist noch, was zu der Havarie in der Sporthalle geführt hat. Bauamtsleiter Patric Ebert bestätigt, dass es wenige Tage vor dem Rohrbruch Reparaturarbeiten an der Wasserleitung im betreffenden Bereich gegeben hat. Ob hier Fehler gemacht wurden, müsse nun ermittelt werden. "Hier wird nochmal ein Fachgutachter kommen, der für Heizung und Sanitäranlagen zuständig ist. Er wird die Schadensursache ermitteln."
Schulsport leidet unter dem Totalausfall der Halle
Als sicher gilt bereits jetzt, dass die Halle für sechs bis neun Monate nicht für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen wird. Das sei extrem bitter, sagt Oberbürgermeister Mario Horn. "Das macht uns große Schwierigkeiten, weil die Halle quasi sieben Tage in der Woche von früh sieben Uhr bis abends um zehn Uhr immer in Benutzung ist."
Das macht uns große Schwierigkeiten, weil die Halle quasi sieben Tage in der Woche von früh sieben Uhr bis abends um zehn Uhr immer in Benutzung ist. Mario Horn | Oberbürgermeister Oelsnitz/Vogtland

Mit einem Gutachten soll die genaue Ursache des Wasserschadens ermittelt werden.
Mehrere Vereine würden versuchen, für den Trainings- und Wettkampfbetrieb nach Plauen umzuziehen. Schwieriger seien schnelle Lösungen für den Schulsport, gibt Sandra Scheuer von der Stadtverwaltung zu.
"Es wird knapp. Bis zu den Herbstferien bleiben die Kinder draußen und nach den Herbstferien wird sich dann in unserer Grundschule am Stadion mit dem Schulsport reingeteilt." In der Kita gebe es noch einen kleinen Sportraum, der für Bodenturnen und ähnliche Aktivitäten zur Verfügung stünde.

Möglicherweise kann die Oelsnitzer Sporthalle erst im März 2026 wieder genutzt werden.
Anfang Juli soll der Stadt das endgültige Schadensgutachten vorliegen. Davon wird abhängen, wie es mit der Sanierung der Oelsnitzer Sporthalle weitergeht.
MDR (tfr/bsc)