Ein Warnhinweisschild steht während einer Treibjagd am Rande einer Straße. Im Hintergrund stehen Jäger mit Gewehren.

Saarland Saarländische Jäger haben deutlich mehr Wildschweine erlegt

Stand: 14.06.2025 20:33 Uhr

Die Jägerinnen und Jäger im Saarland haben in der letzten Jagdsaison gut 8400 Wildschweine geschossen. Das ist eine deutliche Steigerung. Die Schwarzkittel gehörten zu den Tieren, die vom Klimawandel profitieren, so der Jagdverband.

Wildschweine sind bei den meisten Saarländerinnen und Saarländern eher unerwünscht - vor allem wenn sie die eigenen Gärten heimsuchen und verwüsten. Immer wieder sorgen die Schwarzkittel auch im dicht besiedelten Saarbrücken für Probleme.

Mehr Wildschweine geschossen

Einige Jahre lang gingen die Abschusszahlen beim Schwarzwild im Saarland zurück. Inzwischen hat sich das aber wieder geändert.

Im vergangenen Jagdjahr, das von April 2024 bis Ende März diesen Jahres ging, rund 8400 Wildschweine erlegt. Wie der Geschäftsführer der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Johannes Schorr, mitteilte, war das vierthöchste Zahl in der saarländischen Jagdgeschichte. In der Saison davor, 2023/2024, hatten die Jäger 7200 Wildschweine erlegt, ein Jahr zuvor rund 5500.

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Insgesamt begünstige der Klimawandel die Vermehrung der Wildschweine, erklärt Landesjägermeister Josef Schneider im Gespräch mit dem SR. In den mittlerweile eher milden Wintern überlebten mehr Jungtiere als in frostreichen Wintern.

Hohe Abschusszahlen auch beim Rehwild

Auch Rehe wurden im vergangenen Jahr erneut in hoher Zahl erlegt. Wie die Saar-Jäger mitteilten wurden gut 12.000 Tiere geschossen. Hier verzeichne man seit rund fünf Jahren Zahlen auf hohem Niveau.

Beim Rehwild versuche man den Bestand der Tiere zu regulieren, weil sie Förstern und Waldbesitzern das Leben schwer machten, da sie mit Vorliebe an Trieben junger Bäume fressen, so Josef Schneider.

Invasive Gänsearten breiten sich aus

Bei den Wildgänsen habe es im vergangenen Jagdjahr bei den Abschusszahlen einen leichten Rückgang gegeben - auf rund 240 Tiere. Die Hälfte der Abschüsse wurde demnach im Kreis Merzig-Wadern gemeldet.

Insgesamt gehe der langfristige Trend bei den Wildgänsen aber eher nach oben. Denn invasive, neuere Arten wie Nilgans und Kanadagans breiteten sich auch im Saarland weiter aus und würden von den Jägern gezielt bekämpft, um heimische Arten zu schützen, so Schneider.

Das Gleiche gelte auch für den Waschbären. Auch er sei eine invasive Art und würde gezielt bejagt. Im vergangenen Jahr wurden demnach 19 Waschbären im Saarland geschossen.

Studie zu Niederwild in Vorbereitung

Das sogenannte Niederwild - also Hasen, Kaninchen, Fasane und Rebhühner - spielt im Saarland bei der Jagd traditionell nur eine untergeordnete Rolle. Denn diese Tiere kommen, anders als in anderen Regionen Deutschlands, hier ingesamt deutlich seltener vor.

Warum es im Saarland so wenig Niederwild gibt, das soll jetzt eine Studie herausfinden, berichtet der Landesjägermeister. Die Untersuchung werde derzeit von der Vereinigung der Jäger des Saarlandes zusammen mit dem Umweltministerium vorbereitet.

Ein Hauptaugenmerk der Studie soll dabei auf Krähen-Arten liegen. Die Jäger vermuten, dass sie dem Niederwildbestand schaden, weil sie beispielsweise Jungtiere von Hasen, Kaninchen fressen. Allerdings gelte das auch für Füchse und Dachse.

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