Joachim Streit spricht beim Bundesparteitag der Partei Freie Wähler (Archivbild).

Rheinland-Pfalz Freie Wähler stellen Joachim Streit als designierten Spitzenkandidaten vor

Stand: 16.06.2025 20:54 Uhr

Die Freien Wähler in Rheinland-Pfalz wollen mit Joachim Streit an der Spitze in die Landtagswahl im nächsten Jahr. Am Montag stellten sie den designierten Spitzenkandidaten vor.

Von SWR

Der 60-jährige Streit war vor einem Jahr als Abgeordneter ins Europaparlament gewechselt. Er kündigte an, wenn die Freien Wähler wieder in den Landtag kämen, werde er sein Brüsseler Mandat aufgeben: "Ich sehe die Freien Wähler Rheinland-Pfalz als mein Kind. Ich möchte, dass die Freien Wähler auch weiterhin im Landtag von Rheinland-Pfalz vertreten sind. Ich will mich jetzt nicht als Retter aufspielen. Ich habe der Partei gesagt: wenn die Partei mich braucht, ich stehe zur Verfügung. Und das mache ich nun."

Joachim Streit soll Spitzenkandidat der Freien Wähler werden

Partei will Regierungsverantwortung - Streit nennt Zielmarke

Als Ziel für die Landtagswahl nannte Streit sieben Prozent. Die Partei wolle Regierungsverantwortung übernehmen und stehe für eine Stärkung des bürgerlichen Lagers. Mit einer konkreten Koalitionsaussage wolle die Partei aber nicht in den Wahlkampf ziehen.

Als inhaltliche Schwerpunkte nannte Streit den Bürokratieabbau und eine bessere ärztliche Versorgung. Die Freien Wähler seien dafür, zwei der derzeit neun Ministerien der Landesregierung sowie Personal in der Verwaltung abzubauen. 

"Joachim Streit hat eine starke Bindung zu Freien Wählern"

Über die Landesliste der Freien Wähler für die Landtagswahl soll am 6. September abgestimmt werden. Streit kandidiert dann auf Listenplatz eins und soll dabei offiziell zum Spitzenkandidaten gekürt werden. Auf den Plätzen zwei und drei werden die beiden Landesvorsitzenden, die Abgeordnete Lisa-Marie Jeckel und Christian Zöpfchen, antreten. 

Streit feierte 2021 Wahlerfolg mit den Freien Wählern

Bei den Landtagswahlen 2021 schafften die Freien Wähler erstmals den Einzug ins Parlament und bekamen dort mit 5,4 Prozent der Stimmen 6 Sitze, so viele wie die FDP. Streit gilt als Architekt dieses Wahlerfolgs.

Nach dem Einzug in den Landtag hatte der ehemalige Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm die Fraktion der Freien Wähler als Vorsitzender geführt - bis er dann als Abgeordneter ins Europaparlament wechselte.

Freie Wähler verlieren an Relevanz in Rheinland-Pfalz

Nach internen Streitigkeiten und Austritten sind die Freien Wähler inzwischen nur noch als Gruppe im rheinland-pfälzischen Landtag vertreten. Im Rheinland-Pfalz-Trend des SWR kommen die Freien Wähler in der Sonntagsfrage nur noch auf vier Prozent und müssen damit um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.

Sendung am Mo., 16.6.2025 16:30 Uhr, SWR4 RP Studio Trier - Regionalnachrichten