Mann spendet VBlut in der Sporthalle in Igel im Kreis Trier-Saarburg

Rheinland-Pfalz Blutspender in der Region Trier werden immer älter

Stand: 14.06.2025 04:00 Uhr

Blutkonserven können Leben retten. Doch die Menschen, die regelmäßig Blut spenden, werden auch in der Region Trier immer älter. Ohne jüngere Spender droht eine Versorgungslücke.

Von SWR

Täglich bietet der Blutspendedienst-West, der auch für Eifel, Mosel und Hunsrück zuständig ist, 50 Blutspendetermine an. Eine Blutspende kann bis zu drei verletzten oder kranken Menschen helfen, betont Daniel Beiser vom Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes. Eine solche Blutspende kann also Leben retten. Zum Weltblutspendetag hat SWR Aktuell mit ihm gesprochen:

SWR Aktuell: Wie wichtig sind Blutspenden in der heutigen Zeit noch?

Daniel Beiser: Blutspenden sind nach wie vor sehr, sehr wichtig. Es gibt gute Methoden, bei Operationen Blut einzusparen und da gibt es auch Fortschritte. Es gibt aber keine Alternative für menschliches Spenderblut. Es gibt viele Operationen, beispielsweise bei Transplantationen, aber auch in der Krebstherapie, wo große Mengen Blut benötigt werden. Das ist alternativlos!

SWR Aktuell: Wie sieht es denn mit der Spendenbereitschaft in der Region Trier aus?

Daniel Beiser: Die Blutspendebereitschaft in Trier und der gesamten Region ist sehr, sehr gut. Es spenden deutlich mehr Menschen Blut in dieser Region, als es im Bundesdurchschnitt der Fall ist.

Blut ist ein knappes Spendengut

SWR Aktuell: Wer spendet heutzutage Blut?

Daniel Beiser: Das Durchschnittsalter unserer Spender liegt bei deutlich über 40 Jahren. Das liegt an den geburtenstarken Jahrgängen, den sogenannten Babyboomern. Das ist eine große Anzahl an Menschen, die Blut regelmäßig spenden und die regelmäßig Blut gespendet haben. Gleichermaßen kommen nicht genug junge Spender nach, um die Versorgungslücke aufzufüllen, die entsteht, wenn diese Altersgruppe langsam entfällt, ist schwer.

SWR Aktuell: Wie erreichen Sie als Blutspendedienst neue Spender?

Daniel Beiser: Unsere Stammspender laden wir ein per Post, per E-Mail. Wir haben eine Blutspende-App, die wir zu den erfolgreichsten Gesundheits-Apps in Deutschland zählen. Wir betreiben viel Aufwand im Bereich Social- Media. Wir machen nach wie vor dank der Unterstützung der DRK-Gliederungen vor Ort, Werbung in den Städten in Form von Plakaten und Bannern.

In der Pop-up-Blutspende in Trier ist viel Betrieb.

In der Pop-up-Blutspende in Trier ist viel Betrieb.

Wir gehen aber auch an Schulen. Wir führen Blutspendetermine an Schulen und in Firmen durch. Wir haben Informationsveranstaltungen und wir informieren sehr früh über die Wichtigkeit der Blutspende. Wir haben beispielsweise Lehrer- und Schülermaterial entwickelt, das bereits in den Grundschulen verteilt wird, so dass das Thema schon in der Grundschule widergespiegelt wird. Die können natürlich selbst kein Blut spenden, aber sind dann zumindest mit diesem Thema mal in Berührung gekommen.

Der Pop-up-Blutspendestore in Trier bringt auch neue Zielgruppen dazu, Blut zu spenden.

Der Pop-up-Blutspendestore in Trier bringt auch neue Zielgruppen dazu, Blut zu spenden.

SWR Aktuell: In Trier gibt es ein ehemaliges Geschäft in der Trier- Galerie, das zu einem Ort für Blutspender wurde - eine Pop-Up- Blutspende - nennen Sie das. Ist das ein Erfolg?

Daniel Beiser: Die Pop-Up-Blutspende ist so unsere Erfindung, die funktioniert schon sehr gut. Nicht überall gleich, aber das ist das Prinzip der Pop-Up-Blutspende. Mancherorts ist das sehr kurz. An anderen Orten wie in Trier länger. Also Trier gehört zu einem unserer erfolgreichsten Blutspendetermine im Bereich der Pop-Up- Blutspende. Im vergangenen Jahr kamen dort 4.500 Menschen zur Blutspende und es waren rund 700 Erstspendende. Es ist schon sehr erfolgreich und wichtig, weil wir dort präsent sind, wo die Menschen ohnehin unterwegs sind. In Trier werden wir auch erst mal die Station erhalten.

Sendung am Do., 12.6.2025 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4