Die Biotonne soll in der Region Trier wieder eingeführt werden. Das hat der Zweckverband Abfallwirtschaft Trier (A.R.T.) beschlossen.

Rheinland-Pfalz Biotonne soll in Region Trier eingeführt werden

Stand: 18.06.2025 06:00 Uhr

Noch bringen die Menschen in der Region Trier ihre Biotüte zu nahegelegenen Containern. In Zukunft sollen Haushalte den Biomüll aber auch in einer eigenen Tonne entsorgen können.

Von SWR

Bürgerinnen und Bürger in der Region Trier haben künftig die Wahl, wie sie ihren Biomüll entsorgen wollen. Das hat der Zweckverband Abfallwirtschaft Trier (A.R.T.) am Dienstagabend beschlossen. Ab 2030 soll jeder Haushalt eine eigene Biomülltonne bekommen können. Das bestehende Container-System soll aber trotzdem erhalten bleiben. Auch die eigene Kompostierung des Biomülls soll weiter möglich sein.

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Land will weniger Bioabfall im Hausmüll

Damit will der A.R.T. nach Aussage eines Sprechers auf die verschiedenen Bedürfnisse seiner Kunden in den Landkreisen Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich und der Stadt Trier reagieren.

Ein weiterer Grund für die Änderung ist nach Angaben des Verbandes auch eine Vorgabe des Landes Rheinland-Pfalz. Die sieht vor, dass möglichst wenig organische Abfälle im Hausmüll landen sollen.

Was darf in die Biotonne - und was nicht?
Das darf in den Biomüll:
  • Gemüse- und Obstabfälle
  • Eierschalen
  • Milchproduktreste
  • Gartenabfälle und Schnittblumen
  • Kleine Mengen an Laub, Baum- und Grünschnitt
  • Kleine Mengen an Federn, Holz und Stroh
  • Zeitungspapier, Küchenkrepp, Kartons
  • Speisereste
Das darf keinesfalls in den Biomüll:
  • Katzenstreu und andere tierische Exkremente
  • Zigarettenkippen und Asche
  • Plastiktüten - auch die angeblich kompostierbaren
  • behandeltes Holz (zum Beispiel lackiert)
  • Hygieneartikel
  • Alles, was nicht verrottet (beispielsweise Steine oder Kunststoffe)
  • Flüssigkeiten
Was darüber hinaus (nicht) in den Biomüll darf, regeln die Kommunen. Genaue Informationen liefern die Websites der Entsorger oder die Abfallberatung, die es in vielen Kommunen gibt.

A.R.T will Biomüll selbst verwerten

Im Restmüll der Trierer sei derzeit zu viel Biomüll enthalten - knapp 56 Kilogramm jährlich je Einwohner und damit fast dreimal so viel wie die Zielvorgabe des Landes (20 Kilogramm).

Geleert werden sollen die Tonnen nach Angaben der A.R.T alle zwei Wochen. Außerdem soll in Zukunft darüber diskutiert werden, ob der Hausmüll dann nur noch alle vier Wochen und nicht mehr alle zwei Wochen abgeholt werden soll.

Den Bioabfall will der A.R.T nach eigenen Angaben künftig selbst verwerten. Derzeit laufen Verhandlungen um Grundstücke am Flugplatz Bitburg. Dort soll eine Verwertungsanlage entstehen, in der mit organischen Abfällen Biogas und Kompost hergestellt werden soll.

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Große Diskussionen in der Vulkaneifel

Diskussionen um die Entsorgung des Biomülls hatte es in der Vergangenheit vor allem in der Vulkaneifel gegeben. Als dort 2019 das Container-System eingeführt worden war, gab es Proteste in der Bevölkerung.

Eine Bürgerinitiative hatte sich gegründet und die Biotonne zurückgefordert. Eine Mehrheit der Menschen hatte sich aber 2022 in einem Bürgerentscheid dafür ausgesprochen, das Container-System und die Selbstkompostierung zu erhalten.

Sendung am Mi., 18.6.2025 6:00 Uhr, SWR4 RP am Morgen, SWR4 Rheinland-Pfalz