
Niedersachsen Vielseitigkeits-DM in Luhmühlen: Pferd nach Sturz eingeschläfert
Die deutschen Meisterschaft der Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen sind vom Tod eines Pferdes überschattet worden, das nach einem Sturz eingeschläfert werden musste.
Beim Geländeritt am Sonnabend stürzte Reiterin Maj-Jonna Ziebell mit Chiquita an einem Hinderniss. Die 13 Jahre alte Stute zog sich dabei einen Schulterbruch zu. Das Tier wurde direkt vor Ort veterinärmedizinisch versorgt und in eine nahegelegene Tierklinik gefahren.
"Es war leider eine Verletzung, die dem Pferd sehr, sehr viel Schmerzen bereitet", erklärte Dr. Matthias Baumann, verantwortlicher Tierarzt des Weltreiterverbandes FEI für Luhmühlen, im NDR Interview. "Ein Pferd möchte gehen, stehen und laufen, nicht liegen. Wenn dadurch dauerhafte Schmerzen entstehen, greift unser Tierschutzgesetz, dann müssen wir es leider einschläfern."
Ziebell: "Habe meine beste Freundin verloren"
Für Reiterin Ziebell ein tragischer Verlust. "Mein Pferd war etwas ganz Besonderes. Jeder der Chiquita besser kennenlernen durfte - was sie selbst auswählte - hat sich in das Pferd verliebt. Ich habe meine beste Freundin verloren und bin unfassbar traurig", so die 29-Jährige aus Döhle.
Expertin Hoy: "Wir hinterfragen alles"
Auch NDR Reitsportexpertin Bettina Hoy zeigte sich betroffen. "Das ist furchtbar traurig für die Reiterin", sagte die ehemalige Weltklasse-Vielseitigkeitsreiterin, die unter anderem als Trainerin arbeitet. "Wir hinterfragen natürlich alles und versuchen uns ständig weiterzuentwickeln, den Sport sicherer zu machen. Wir haben an sehr vielen Hindernissen schon entsprechende Sicherungssysteme", erklärte die Mannschafts-Weltmeisterin von 2006. "Diese Techniken werden immer weiter ausgearbeitet, weil wir genau diese Stürze verhindern wollen."
Gänzlich zu vermeiden sind sie offenbar nicht. "Die Pferde, die hier an den Start gehen, sind für diesen Sport gezüchtet worden und entsprechend ausgebildet. Durch diese Top-Ausbildung versuchen wir, das Risiko so weit wie möglich zu minimieren", sagte Hoy. "Aber das Risiko spielt leider mit und es gehört leider Gottes ein bisschen dazu."
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15.06.2025 | 13:45 Uhr