Niedersachsen Vielseitigkeits-DM in Luhmühlen: Krajewski holt ihren vierten Titel
Julia Krajewski hat sich bei den deutschen Meisterschaften im Vielseitigkeitsreiten im niedersächsischen Luhmühlen den Titel gesichert. Die Tokio-Olympiasiegerin war mit ihrem Pferd Nickel eine Klasse für sich.
Nachdem die 36-Jährige aus Langenhagen bereits nach der Dressur und dem Geländeritt mit lediglich 27,7 Minuspunkten in der international ausgeschriebenen Vier-Sterne-Prüfung um den nationalen Titel in Führung gelegen hatte, präsentierte sie sich auch am Sonntag im abschließenden Springen mit dem elfjährigen Nickel aus der Zucht von Hindrick Stüvel in bestechender Form.
"Unser Nickel ist wirklich, wirklich besonders. Er wird gefühlt jedes Jahr noch mal besser."
— Julia Krajewski
Mit einem fehlerfreien Ritt in 73,35 Sekunden verteidigte Krajewski eindrucksvoll den ersten Rang. Sie setzte sich in der Meisterschaftswertung vor Emma Brüssau (Münster) mit Dark Desire GS (34,5) und Calvin Böckmann aus Lastrup mit Altair de la Cense (37,1) durch. Die Neuseeländer Andrew Cooper mit Sharvalley Thunder (34,5) und Clarke Johnstine (Rocket Man/36,5) durchbrachen als Dritter und Vierter in der Gesamtwertung die deutsche Phalanx.
"Unser Nickel ist wirklich, wirklich besonders"
Für Krajewski ist es nach 2018, 2019 und 2023 Meisterschafts-Titel Nummer vier. Vorjahressieger Michael Jung (Bad Soden am Taunus) trat in Luhmühlen nicht an. "Unser Nickel ist wirklich, wirklich besonders. Ich habe das Gefühl, die Hälfte macht er, weil er so ein großes Herz hat und so leistungsbereit ist. Und er wird gefühlt jedes Jahr noch mal besser. Mein Freund sagt immer, dass er noch nie ein so leistungsbereites und ehrliches Pferd gesehen hat", sagte Krajewski dem NDR.
Die 36-Jährige hatte gleich doppelten Grund zur Freude, hat sie doch ein inniges Verhältnis zu Vizemeisterin Brüssau und deren Pferd Dark Desire GS: "Ich habe sie praktisch vom ersten Tag an begleitet", verriet Krajewski, die es auch "cool" gefunden hätte, wenn die Münsteranerin die Titel geholt hätte.
Obwohl Brüssau nun mindestens noch ein Jahr auf ihren ersten DM-Triumph warten muss, war die 26-Jährige über Rang zwei überglücklich und kündigte an: "Wir werden gleich mal anstoßen und vielleicht noch irgendwo eine Party schmeißen."
Canter gewinnt Fünf-Sterne-Prüfung
Vor der Meisterschafts-Entscheidung hatte Olympiasiegerin Rosalind Canter die Fünf-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung für sich entschieden. Die Britin setzte sich mit ihrem zwölfjährigen Hengst Izilot DHI mit 28,8 Minuspunkten vor der Neuseeländerin Samantha Lissington mit Ricker Ridge Sooty GNZ (29,3) und ihrer Landsfrau Laura Collett mit London 52 (29,4) durch.
Sechste Hansen-Hotopp: "Dieses Pferd ist gigantisch"
Beste deutsche Teilnehmerin bei der Fünf-Sterne-Prüfung wurde Malin Hansen-Hotopp. Die aus dem schleswig-holsteinischen Maasbüll stammende Springreiterin belegte mit Carlitos Quidditch K Rang sechs (41,5 Minuspunkte). "Ich bin total zufrieden. Dieses Pferd ist einfach gigantisch", sagte die 47-Jährige.
Stute Chiquita nach Sturz eingeschläfert
Überschattet wurden die Meisterschaften von dem Tod der Stute Chiquita. Reiterin Maj-Jonna Ziebell war am Sonnabend auf der Geländestrecke mit ihrem Pferd gestürzt, das sich einen Schulterburch zuzog und eingeschläfert werden musste.
Dieses Thema im Programm:
15.06.2025 | 13:45 Uhr
