Oldenburg: Ein 3D-Laserscanner steht am Tatort in der Innenstadt.

Niedersachsen Fall Lorenz A.: Einsatzort in Oldenburg für 3D-Modell vermessen

Stand: 15.06.2025 14:34 Uhr

Die Ermittlungen im Fall Lorenz A. gehen weiter: Kriminaltechniker haben am Sonntag in der Oldenburger Innenstadt den Ort dreidimensional vermessen, an dem der 21-Jährige durch Polizeikugeln starb.

Das Vorgehen ist laut der Polizei Oldenburg Teil eines von der Staatsanwaltschaft beauftragten technischen Gutachtens. Eingesetzt wurden demzufolge ein 3D-Laserscanner und Drohnen. Die Technik ermögliche eine "maßstabsgetreue digitale 3D-Rekonstruktion der Örtlichkeit", so die Beamten. Ziel sei es, die nahezu exakte Positionierung der eingesetzten Polizeibeamten und des verstorbenen 21-Jährigen zum Zeitpunkt der tödlichen Schüsse Ende April zu bestimmen.

Oldenburg: Kein Warnschuss im Fall Lorenz A.

Gedenkstätte für Vermessung geräumt

Der Bereich der Vermessung wurde für mehrere Stunden von der Polizei gesperrt. Im Zuge der Maßnahme wurden die zum Gedenken an den Verstorbenen abgelegten Gegenstände von Beamten entfernt. Die Maßnahme sei nach Rücksprache der Polizei mit der Familie von Lorenz A. erfolgt.

Lorenz A. starb durch mehrere Schüsse

Videoaufnahmen aus der Nacht zeigten bislang laut Polizeiangaben das Geschehen nur schemenhaft. Die Bodycams der Polizisten selbst waren während des Polizeieinsatzes in der Nacht zu Ostersonntag nicht eingeschaltet. Bisherigen Erkenntnissen der Ermittler zufolge starb Lorenz A. durch mehrere Schüsse, abgegeben von einem 27-jährigen Polizisten. Vorangegangen war dem Polizeieinsatz laut Staatsanwaltschaft Oldenburg eine Auseinandersetzung vor einer Diskothek - der 21-Jährige soll dabei Reizstoff in Richtung zweier Security-Mitarbeiter gesprüht haben. Personen, die ihn daraufhin verfolgten, soll er mit einem Messer gedroht haben.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 15.06.2025 | 14:00 Uhr