Eine Frau fasst an die Stirn eines kranken im Bett liegenden Kindes

Niedersachsen DAK-Auswertung: Kinder bei Hitze besonders stark gefährdet

Stand: 16.06.2025 06:57 Uhr

Mit dem Klimawandel gehen steigende Temperaturen einher. Folgen hat das laut einer DAK-Auswertung besonders für die Jüngsten. Der Landeschef in Niedersachsen fordert, Kinder beim Hitzeschutz stärker mitzudenken.

Übersteigen Temperaturen die 30-Grad-Marke hat das nicht nur für alte Menschen, sondern auch für Kinder teils schwere Folgen: Das Risiko für Sonnenstich, Krämpfe und Erschöpfungssymptome steigt für die Jüngsten dann um das Elffache. Das geht aus einer Auswertung von Daten der Krankenkasse DAK-Gesundheit für Niedersachsen hervor. Bereits ab 25 Grad ließen sich bei unter 18-Jährigen negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachweisen, heißt es weiter.

Diese Gruppen sind besonders gefährdet

Besonders betroffen sind demzufolge Schulkinder. Das Risiko, an den gesundheitlichen Hitze-Folgen zu leiden, sei bei ihnen rund 15-fach erhöht. Zu den besonders gefährdeten Gruppen zählen zudem Neugeborene und Säuglinge. An Hitzetagen steige ihr Risiko, aufgrund von Atmungsstörungen behandelt zu werden, um 19 Prozent, teilte die Krankenkasse mit. Für die Auswertung hat die Krankenkasse eigenen Angaben zufolge die Abrechnungsdaten von rund 77.700 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren verwendet, die bei der DAK-Gesundheit in Niedersachsen versichert sind.

DAK-Landeschef: "Brauchen Hitzeschutz von der Kita bis zur Schule"

Schutz vor Hitze: Wie schneiden Niedersachsens Städte ab?

"Wir brauchen einen wirksamen Hitzeschutz von der Kita bis zur Schule, vom Spielplatz bis zum Fußballplatz", fordert DAK-Landeschef Dirk Vennekold. Kinder dürften bei der Konzeption und Umsetzung von Hitzeschutzplänen nicht zu kurz kommen. In Niedersachsen haben Städte in den vergangenen Jahren vermehrt Maßnahmen zum Hitzeschutz umgesetzt, etwa in Form von Trinkwasserbrunnen und Begrünung. Dennoch zeigte der sogenannte Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zuletzt auf, dass es auch im Norden noch vielerorts Handlungsbedarf gibt.

Durchschnittstemperatur steigt: 2024 war Rekordjahr in Niedersachsen

Das vergangene Jahr war bundesweit das wärmste, das der Deutsche Wetterdienst (DWD) jemals gemessen hat. Auch mit Blick auf Niedersachsen bezeichnet der DWD 2024 als historisches Jahr: Mit 11,2 Grad Celsius sei im Land erstmals die Rekord-Durchschnittstemperatur von 11 Grad überschritten worden. Auch ungewöhnlich hohe Temperaturen werden in Niedersachsen demnach wahrscheinlicher.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 14.06.2025 | 18:00 Uhr