
Mecklenburg-Vorpommern Von Schwerin nach Mississippi: Nach einem Jahr zurück in die USA
Für die US-amerikanische Austauschschülerin Margot geht es zurück in die Heimat - zurück in ein Land, das sich sehr verändert hat. Sie macht sich Sorgen, ob Auslandsaufenthalte für Schüler künftig weiterhin möglich sein werden.
Ein Jahr lang hat Margot Hoffmann in Deutschland gelebt. Die 16-Jährige kommt eigentlich aus den USA. Nun geht es für sie wieder zurück in ihre Heimat. Das Land hat sich in den letzten Monaten sehr verändert. Neben der großen Vorfreude, ihre Familie wiederzusehen, schwingt bei Margot aber auch Angst mit. Der Grund dafür sind die anhaltenden Proteste gegen Präsident Donald Trump und die Härte, mit der dagegen vorgegangen wird. "Ich gucke CNN und Tagesschau und ich habe ein bisschen Angst. Aber ich hoffe, alles wird besser", sagt Margot Hoffman.
Freunde finden - gar nicht so leicht
Vor einem Jahr kam sie nach Deutschland. Durch eine Reise ihres Vaters wurde die junge US-Amerikanerin auf das Land aufmerksam. Die ersten Monate verbrachte Margot in Baden-Württemberg. Im November wechselte sie zu Familie Stephan nach Schwerin. Hier ging sie seitdem auf das Goethe-Gymnasium und ist Teil des Schulorchesters geworden. Freunde zu finden, war gar nicht so leicht. "Deutsche sind nicht so offen. Es ist nicht so einfach wie in den USA", sagt Margot. Doch am Ende seien die Freundschaften, die sie hier geschlossen hat, viel stärker und enger als in den USA.
MV - Ähnlichkeit mit Ohio?
Während ihrer Zeit in Mecklenburg-Vorpommern hat ihre Gastmutter Juliane Stephan ihr auch das Land und die Gewohnheiten gezeigt. Dabei ist sie zu einem interessanten Vergleich gekommen: "In Mecklenburg-Vorpommern finde ich den Strand total schön und die Ostsee. Ich war gerade auf Hiddensee in den Pfingstferien. Ich finde, es sieht hier aus wie in Ohio in den USA”, so Margot. Und auch das typische deutsche Abendessen mit Brot und Käse sei für Margot etwas völlig Neues gewesen.
Weiteres Austauschjahr ist ungewiss
Nach elf Monaten freut sich die 16-Jährige jedoch darauf, endlich ihre Familie wieder zu sehen. Ab dem neuen Schuljahr wird Margot dann in ihrem Heimatort Starkville im Bundesstaat Mississippi auf die Highschool gehen. Eigentlich würde sie gerne ein weiteres Auslandsjahr machen. "Gerade ist es sehr schwierig in den USA. Wir wissen nicht, wie es in Zukunft mit dem Austauschjahr läuft. Ich würde gerne noch eins machen, aber ich weiß nicht, ob ich das machen kann", sagt Margot. Wie sich die weltpolitische Lage entwickeln wird, ist ungewiss. Margot hofft jedoch, dass sich etwas ändert, und zwar zum Positiven.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 16.06.2025 | 19:30 Uhr