Mecklenburg-Vorpommern Offener Brief von CDU/SPD: Scharfe Kritik an den Bürgermeister

Stand: 16.06.2025 18:25 Uhr

In einem offenen Brief werfen CDU und SPD dem Boltenhagener Bürgermeister Raphael Wardecki mangelnde Transparenz und unklare Entscheidungsprozesse vor.

In Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg) sorgt ein offener Brief von CDU und SPD für politische Diskussionen. Darin äußern die Fraktionen scharfe Kritik an Bürgermeister Raphael Wardecki (Team Wardecki) - unter anderem wegen mangelnder Transparenz und fehlender Beteiligung der Gemeindevertretung. Im Zentrum steht die Trennung vom bisherigen Kurdirektor Martin Burtzlaff sowie die Neubesetzung. Auch die Abläufe in den Ausschüssen und Entscheidungen mit hohen Haushaltsvolumen werden infrage gestellt. Unter anderem geht es um einen Beschluss über 1,6 Millionen Euro Schulden, der laut der Fraktionen ohne ausreichende Debatte gefasst wurde. Bürgermeister Wardecki weist die Vorwürfe zurück. Er betont, dass die Entscheidung umfangreich in den Ausschüssen beraten worden sei, CDU und SPD jedoch nicht an allen Sitzungen teilgenommen hätten.

Antworten auf der nächsten Gemeindevertretersitzung

Im Gespräch mit NDR MV erklärte Wardecki, dass er die Kritik ernst nehme. Allerdings gibt es seinen Angaben zufolge deutlich weniger nicht-öffentliche Sitzungen, eine verstärkte Bürgerbeteiligung und transparente Verfahren bei größeren Projekten wie der digitalen Kurkarte. Zur Personalentscheidung um den Kurdirektor könne sich Wardecki aus rechtlichen Gründen nicht äußern. Er versichert aber, die Fraktionen seien durchgängig eingebunden gewesen. Eine ausführliche Antwort auf den offenen Brief kündigte Wardecki für die nächste Gemeindevertretersitzung am Donnerstag an.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Schwerin | 16.06.2025 | 18:30 Uhr