Eine Frau mit grünen Ohrringen und blonden Haaren lächelt in die Kamera.

Mecklenburg-Vorpommern Blomstedt, Mutter, Tukur: Große Namen bei den Festspielen MV

Stand: 12.06.2025 23:00 Uhr

Die Festspielscheune Ulrichshusen, die Reithalle Redefin, die Konzertkirche Neubrandenburg - nur vier von insgesamt 468 Spielstätten der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Die 35. Ausgabe des Festivals in Wismar startet am Freitagabend.

Jedes Jahr beginnen die Festspiele mit einer Uraufführung. Jedes Jahr mit einer neuen Festspielouvertüre: "Aus dem Hohelied der Liebe" heißt das Werk, das in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Rostock für diesen Festspielsommer entstanden ist.

Festival und Bundesland feiern Jubiläum

35 Jahre Festspiele werden in diesem Jahr gefeiert - das erste Jubiläum für Intendantin Ursula Haselböck. Diese 35 Jahre findet die Österreicherin schon sehr besonders: "Auch Mecklenburg-Vorpommern als Land wird 35 Jahre alt. Ich finde, es ist schon eine wunderschöne Geschichte und auch Erfolgsgeschichte, dass die Festspiele von Anfang an dabei waren, wie es ja darum ging, dieses Land mit Musik neu zu entdecken, mit Musik neu zu füllen. Das ist schon etwas, was man durchaus feiern kann."

Mit dabei: Legenden wie Anne-Sophie Mutter und Newcomer der Klassik

Gefeiert wird in den kommenden drei Monaten mit 136 Konzerten in 96 Spielstätten in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Erwartet werden unter anderem Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys in der Eisengießerei Torgelow, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg unter der Leitung von Kent Nagano in Stolpe an der Peene, die Jazzrausch Bigband aus München am Hafen in Wismar und Stefanie Heinzmann in Rostock.

Mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter und dem Dirigenten Herbert Blomstedt sind auch zwei Weltstars, zwei Legenden erneut bei den Festspielen zu erleben.

Das sei besonders, betont Intendantin Haselböck. "Da sind wir auch stolz drauf, diese wirklichen Legenden wieder nach Mecklenburg-Vorpommern bringen zu können. Die Konzerte haben nicht nur für Aufruhr gesorgt, sondern waren auch sofort vollends ausverkauft. Aber ich finde, dass es die Mischung macht. Genau das macht unser Festival aus, dass einerseits die arrivierten Superstars der Klassik da sind, aber dann ganz viele junge Musikerinnen und Musiker und vor allem auch ganz viele Musiker, die sozusagen mit uns groß und erfolgreich geworden sind."

Cellistin Anastassija Kobekina spielt mehrere Konzerte

Eine Musikerin, die auch mit den Festspielen groß und erfolgreich wurde, ist die Cellistin Anastassija Kobekina, die als Preisträgerin des Festspielsommers gleich 21 Konzerte geben wird: "Es ist eine große Palette von Solowerken, wo ich eine Wanderung im Wald mache mit Publikum und dann Bach-Suiten und andere Werke spiele. Bis zum Finale mit Elgars Cellokonzert. Dazu eine Kollaboration mit dem Schlagwerker Alexej Gerassimez und der Rostocker Tanzcompanie", freut sich die Cellistin.

2016 erhielt Anastassija Kobekina den Solistenpreis der Festspiele. Sie habe sich sehr geehrt gefühlt, sagt die Künstlerin. Der Solistenpreis sei eine Einladung, nun Teil der Festspielfamilie zu sein. Und man entdecke durch die Konzerte nicht nur neue Orte, sondern auch neues Publikum. Das erst Konzert von Kobekina in diesem Festspielsommer heißt "Tanz mit dem Cello" und findet am 14. Juni in Wittenburg statt.

Viele Konzerte bereits ausverkauft

Intendantin Ursula Haselböck blickt vor der Eröffnung in Wismar auf einen gut gebuchten Festspielsommer: "Wer noch keine Karten hat, sollte sich schleunigst kümmern, weil sehr viele Konzerte Gott sei Dank ausverkauft sind." Die Festspiele seien jedoch kein normaler Klassikveranstalter, fährt Haselböck fort.

"Wir messen sie nicht an Auslastung und Publikumszahlen. Natürlich müssen wir Tickets verkaufen als hauptsächlich privatfinanziertes Festival. Aber wofür wir so brennen, ist einfach wirklich Musik ins ganze Land zu bringen. Also der Kultur-Nahversorger für alle Menschen im ganzen Land zu sein." Und das auch mit Konzerten beispielsweise in Beidendorf und Drigge, in Kotelow und Zarchlin - Orte, die auch in Mecklenburg-Vorpommern nicht jedem geläufig sind.

Das Eröffnungskonzert beginnt am Freitagabend um 18 Uhr in der Wismarer St. Georgen Kirche und wird live bei NDR Kultur sowie im Live-Stream auf NDR.de übertragen.

Dieses Thema im Programm:
NDR Kultur | Kulturjournal | 12.06.2025 | 19:00 Uhr