
Berlin Soldaten bei erstem Nationalen Veteranentag vor Reichstag gewürdigt
Zum ersten Mal wird der Nationale Veteranentag gefeiert. In Berlin findet die Zentralveranstaltung vor dem Reichstag statt. Im Regierungsviertel protestieren auch Gegner der Initiative. Es kommt zu Verkehrsbehinderungen.
- erster Nationaler Veteranentag am 15. Juni begangen
- Bundestagspräsidentin eröffnete Zentralveranstaltung vor dem Reichstag
- ganztägig Verkehrseinschränkungen im Regierungsviertel
- Proteste und falsche Plakate gegen Veteranentag
In Deutschland wird am Sonntag zum ersten Mal der Nationale Veteranentag begangen. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat am Mittag die zentrale Festveranstaltung am Berliner Reichstagsgebäude eröffnet. Es sei höchste Zeit, denen öffentlich Anerkennung zu zeigen, die in den deutschen Streitkräften gedient haben, sagte sie.
Klöckner ist Schirmfrau des Veteranentags, den der Bundestag vor gut einem Jahr beschlossen hatte. Als Datum wurde der 15. Juni festgelegt. Künftig soll der Tag jährlich am Wochenende vor oder nach diesem Datum gefeiert werden.

Etwa zehn Millionen Deutsche zählen als Veteranen
Als Veteranin oder Veteran der Bundeswehr gilt, wer als Soldatin oder Soldat im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist. Etwa zehn Millionen Deutsche haben Wehrdienst geleistet oder waren Berufs- oder Zeitsoldaten.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bezeichnete die Bundeswehr als "festen Bestandteil" der Gesellschaft. "Die Frauen und Männer, die in ihr dienen oder gedient haben, verdienen unseren Dank, unsere Anerkennung und unseren Respekt", schrieb Merz im Kurzbotschaftendienst X. "Dieser Dienst für unser Land gehört in die Mitte unserer Gesellschaft."
Verkehrseinschränkungen im Regierungsviertel
Die Feierlichkeiten am Sonntag sorgen in Berlin für Einschränkungen. Betroffen sind bis 21 Uhr Teile des Regierungsviertels, wie die Polizei mitteilte. Sie empfiehlt, die Gegend weiträumig zu umfahren.
Verkehrssperrungen gibt es in den Bereichen rund um den Bundestag. Betroffen ist auch der Platz des 18. März zwischen dem Brandenburger Tor und dem Tiergarten. Außerdem wird das Befahren der Spree zwischen dem Jakob-Mierscheid-Steg und der Marschallbrücke in dem Zeitraum nicht möglich sein.

Gegendemonstrationen und gefälschte Bundeswehr-Plakate
In der Hauptstadt waren mehrere Gegendemonstrationen angekündigt. Am Mittag trafen sich "Veteranen gegen Krieg" in der Scheidemannstraße vor dem Reichstag – 110 Teilnehmende waren angemeldet. Außerdem fand eine Gegenmahnwache im Spreebogenpark in der Nähe des Reichstags statt.
Bei einer anderen Demonstration ist laut Polizei Berlin-Mitte zu zehn Festnahmen gekommen. Es seien verbotene Symbole aus der Versammlung heraus gezeigt worden, etwa die sogenannte Hirak-Faust. Die Demonstration führte vom Bahnhof Friedrichstraße zur Marschallbrücke. Rund 300 Menschen nahmen laut Polizei teil. Die Organisatoren hatten im Vorfeld versucht, in unmittelbarer Nähe der Hauptveranstaltung demonstrieren zu dürfen - das war ihnen allerdings von der Versammlungsbehörde untersagt worden.
Zudem sollen Aktivisten vor dem Veteranentag gefälschte Plakate im Bundeswehr-Look aufgehängt haben. Laut den Machern der Aktion seien dafür rund 100 Werbevitrinen in Berlin gekapert worden. Dahinter soll die "Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen" stecken.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.06.2025, 12:35 Uhr