Johannes Voigtmann (FC Bayern München Basketball) und Nelson Weidemann (ratiopharm ulm) im Zweikampf

Baden-Württemberg Nach Terminzwist: Ulmer Basketballer verlieren erstes Finalspiel in München

Stand: 15.06.2025 21:24 Uhr

Die Basketballer von ratiopharm Ulm haben den Favoriten FC Bayern München zum Auftakt der Finalserie der Basketball-Bundesliga nur über drei Viertel ärgern können.

Von Sophie Salmen

Das Team von Headcoach Ty Harrelson verlor am Sonntag (15.06.) das erste Finale beim FC Bayern München mit 66:82 (36:37). In der Best-of-five-Serie liegen die Ulmer folglich mit 0:1 zurück, können am Mittwoch aber in eigener Halle nachziehen. Zuhause haben die Ulmer Basketballer seit Mitte Dezember 2024 nicht mehr verloren, zuletzt setzten sie sich im fünften Spiel der umkämpften Halbfinalserie gegen die Würzburg Baskets durch.

Ulm hält lange mit, am Ende dreht Bayern auf

Die Partie zum Auftakt der Finalserie war vom Tip-Off an hart umkämpft. Der 6:0-Start der Ulmer war bis kurz vor Schluss der deutlichste Vorsprung. In der ersten Halbzeit war es Justinian Jessup, der mit vier versenkten Würfen von außen der Schlüsselspieler in der Ulmer Offense war. Die Führung wechselte aber im gesamten Spiel mehrfach hin und her, denn auch die Bayern, vor allem Dreier-Spezialist Andreas Obst, trafen ihre Würfe.

Im letzten Viertel schien das Wurfglück Ulm jedoch abhanden gekommen zu sein, insbesondere von der Freiwurflinie klappte zu wenig. Beim Stand von 67:66 drehten die Münchner auf und legten einen 15:0-Lauf hin. Die Entscheidung, denn die Gäste trafen bis zum Ende nichts mehr.

"In der Crunchtime hat uns das Wurfglück verlassen", resümierte Headcoach Harrelson nach der Partie. "Ich denke, dass wir uns genügend gute Möglichkeiten herausgespielt hatten, die wir dann nicht nutzen konnten." Ulms Shooting Guard Tobias Jensen war zumindest mit den ersten drei Vierteln zufrieden: "Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Darauf müssen wir aufbauen", sagte er im "Dyn"-Interview.

Im Münchner SAP Garden waren Weltmeister Obst und Shabazz Napier mit je 20 Punkten beste Werfer des Titelverteidigers, für die Gäste kam der US-Amerikaner Jessup auf 22 Zähler.

Spielansetzung sorgt für Termin-Ärger bei Ulm

Nachdem der sechsmalige Champion aus München den Pokalsieg und den Einzug in die Play-offs der EuroLeague verpasst hatte, wollen die Bayern eine titellose Saison verhindern. Für Ulm geht es um den zweiten Meistertitel nach 2023. Drei Siege sind für den großen Coup nötig, sollte dies länger als drei Spiele dauern, käme Ulm nach aktuellem Stand in eine Bredouille. Die jungen Ulmer Spieler Ben Saraf und Noa Essengue sind Kandidaten für den NBA-Draft, der am 25. und 26. Juni in New York steigt. Derzeit sind jedoch Spiel vier und fünf der BBL-Finalserie für den 24. und 26. angesetzt. Ulm hatte bei der Liga eine Verlegung der Partien beantragt, damit die Spieler beim Draft dabei sein können, ohne im Kampf um die Meisterschaft zu fehlen.

Dies wurde laut einer Pressemitteilung der Ulmer vom Sonntag jedoch abgelehnt, woraufhin der Verein die Liga und die Bayern scharf kritisierte. "Durch die Unnachgiebigkeit der easyCredit BBL und unseres Finalgegners FC Bayern Basketball werden nicht nur zwei Ulmer Top-Talente zwischen ihren Träumen aufgerieben und der sportliche Wert der Finalserie zur Disposition gestellt, dazu wird aus unserer Sicht ein fatales Zeichen nach außen gesetzt", hieß es in der Mitteilung.

Sendung am Mo., 16.6.2025 6:00 Uhr, SWR Aktuell am Morgen, SWR Aktuell