
Baden-Württemberg Nach Angriff Israels auf Iran und Gegenangriff: Sicherheitsbehörden in BW bleiben wachsam
Die Behörden in BW beobachten die Lage - auch mögliche Demonstrationen in den nächsten Tagen. Innenminister Strobl schließt nicht aus, dass sich die Sicherheitslage ändert.
Aktuell gibt es keine konkrete Gefährdung für israelische Einrichtungen in Baden-Württemberg - trotz der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und Iran. Zu dieser Einschätzung kommt das baden-württembergische Innenministerium. Bislang zeigten die militärischen Angriffe der israelischen Streitkräfte im Iran keine Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Deutschland und Baden-Württemberg, teilte das Ministerium auf Nachfrage mit.
Nach dem israelischen Angriff auf hochrangige Militärs sowie Einrichtungen des Atomprogramms im Iran in der Nacht auf Freitag (Ortszeit), hat der Iran am Freitagabend mit einem Gegenangriff begonnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Zuvor hatte das israelische Militär einen weiteren Angriff auf eine Atomanlage in Isfahan gemeldet.
Strobl schließt nicht aus, dass sich Sicherheitslage ändert
BW-Innenminister Thomas Strobl (CDU) hält es allerdings für möglich, dass sich die Sicherheitslage im Land ändern könnte. Die abstrakte Gefährdung für jüdische und israelische Einrichtungen sei besonders hoch. Die aktuellen Ereignisse könnten für eine hohe Gefährdungsrelevanz sorgen, so das Ministerium.
Die Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg bleiben wachsam. In den kommenden Tagen würden mögliche Demonstrationen genau beobachtet, kündigte Strobl an. Er betonte in dem Zusammenhang, dass die Polizei konsequent gegen Antisemitismus und Hass und Hetze vorgehen werde. Das Innenministerium habe Kontakt mit den israelitischen Religionsgemeinschaften in Baden-Württemberg aufgenommen. Jüdische und israelitische Einrichtungen hätten bereits ein sehr hohes Schutzniveau, so Strobl weiter.
Erhöhte Bedrohung für Juden: Antisemitismusbeauftragter warnt
Nach dem israelischen Militärangriff auf den Iran warnt der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, vor einer erhöhten Bedrohung für Jüdinnen und Juden in Deutschland. Die Vergangenheit habe gezeigt, "dass immer, wenn im Nahen Osten die Spannungen zunehmen, ein Mechanismus in Gang gesetzt wird, wodurch die jüdische Bevölkerung in Deutschland in Kollektivhaft genommen und für israelisches Regierungshandeln verantwortlich gemacht wird", sagte er der "Rheinischen Post".
Daher begrüße er es sehr, dass die Bundesregierung bereits gehandelt und das Sicherheitskabinett einen verstärkten Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen in Deutschland beschlossen habe. Besonders kleinere Gemeinden im ländlichen Raum sowie Ziele wie etwa jüdische Kindertagesstätten seien verstärkt auf Unterstützung angewiesen, was ihre Sicherheit angehe.
Sendung am Sa., 14.6.2025 5:00 Uhr, Guten Morgen Baden-Württemberg, SWR1 Baden-Württemberg