Am Wochenende gibt es auch in Heilbronn-Franken wieder über 30 Grad.

Baden-Württemberg Großes Hitzewochenende: So sind Feuerwehr und DLRG vorbereitet

Stand: 14.06.2025 06:16 Uhr

Die Feuerwehr und die DLRG haben sich für das erste Hitzewochenende des Jahres gewappnet. Die Waldbrandgefahr steigt und an den Badeseen werden viele Besucher erwartet.

Von Juliane Pyper, Jan Arnecke

Obwohl es in den vergangenen Tagen häufig geregnet hat, steigt die Waldbrandgefahr in der Region Heilbronn-Franken an diesem Wochenende noch einmal. Beispielsweise in Niederstetten und Freudenberg am Main (beide Main-Tauber-Kreis) herrscht aktuell eine hohe Waldbrandgefahr - es gelten die Stufen vier von fünf. Auch die Heilbronner Feuerwehr ist vorbereitet.

Erst vor Kurzem wurde den Ernstfall geprobt und laut Pressesprecher Jürgen Vogt wäre man auf einen möglichen Waldbrand gut vorbereitet. Er sieht aber keine akute Brandgefahr. Auch die DLRG steht an den Badeseen parat, um für Sicherheit zu sorgen, wenn sich die Menschen in den Badeseen abkühlen wollen.

Jürgen Vogt Feuerwehr Heilbronn zu Waldbrandübung

Waldbrandgefahr steigt: Feuerwehr probt den Ernstfall

Im Ernstfall kommen laut Vogt zuerst Drohnen zum Einsatz, um einen Überblick zu bekommen, wie groß das Ausmaß des Brandes ist. Außerdem könne man erkennen, wohin sich der Brand ausbreite und wie man am besten dort hin kommt. Dann werden gegebenenfalls Schneisen in den Wald geschlagen, damit sich das Feuer eben nicht weiter ausbreiten kann. Außerdem müsse das Unterholz befeuchtet oder mit einer Hacke umgegraben werden, damit keine neuen Glutnester und weitere Brände entstehen können.

Wenn es keine Wasserversorgung vor Ort gibt, wird ein Pendelverkehr mit mehreren Löschfahrzeugen eingerichtet, die dann Löschwasser zum Brandort bringen. Für alle Fälle ist aber auch immer ein Fahrzeug mit einem 1.000 Liter fassenden Wassertank mit dabei. Die speziellen Fahrzeuge, die auch geländegängig sind, werden auch immer mit der neusten Technik ausgestattet. "Wenn es was Neues gibt, schauen wir, dass wir das direkt anschaffen", erklärt Vogt.

Social-Media-Beitrag auf Instagram: Waldbrand-Übung der Feuerwehr Heilbronn

Waldbrände im Raum Heilbronn eher Seltenheit

Waldbrände kommen im Raum Heilbronn allerdings nicht häufig vor, da es hier größtenteils Mischwälder gibt, also vor allem Laubbäume. Die sind laut Vogt im Vergleich zu Nadelbäumen weniger anfällig für Feuer. Auch die lehmigen Böden, die es hier gebe, seien nicht so brandanfällig wie moorige Böden in anderen Gegenden, in denen Schwelbrände ausbrechen können. In der Region käme es eher zu sogenannten Vegetationsbränden, also beispielsweise auf Getreidefeldern, die aufgrund von Trockenheit brennen. Das sei aber erst in Richtung der Erntezeit wirklich ein Thema. Für das Wochenende sieht er keine akute Brandgefahr.

DLRG bereitet sich auf Badestart an Seen in der Region vor

Derweil ist die DLRG Bezirk Heilbronn unter anderem für die Rettungswache am Breitenauer See, an der Ehemtsklinge und am Katzenbachsee (alle Kreis Heilbronn) zuständig. Ingo Krämer, stellvertretender Vorsitzender des Bezirks, erwartet nicht allzu viele Gäste, die tatsächlich baden gehen, denn die Wassertemperatur sei mit 20 Grad noch recht frisch. Als größeres Problem sieht er am Wochenende vor allem Sonnenstiche.

DLRG: Beim Baden im See sich selbst nicht überschätzen

Dennoch weist er auf die aus seiner Sicht größten Gefahren am See hin - gerade zu Beginn der Badesaison. Denn laut Krämer würden sich einige Schwimmerinnen und Schwimmer überschätzen. Während man im Schwimmbad 25 oder 50 Meter lange Bahnen und immer einen Beckenrand zum Festhalten und eventuell Ausruhen habe, gebe es das im See nicht. "Da überschätzen einige ihre Kondition und können dann in Notsituationen kommen", so Krämer im SWR-Interview. Daher rät er, sich langsam heranzutasten. Ein weiterer Hinweis: Schwimmflügel seien zwar eine gute Sache und sicher, so Krämer, doch müsse das Kind trotzdem von den Eltern beaufsichtigt werden.

Positiv für Krämer: Im vergangenen Jahr habe es an den Seen keinen Badeunfall gegeben, nur ein paar "Beinahe-Unfälle".

Nachwuchs bei der DLRG kein Problem - Neue Gesichter dennoch willkommen

Axel Kunzmann, der Vorsitzende des Bezirks, ergänzt, dass er auch stolz auf den Nachwuchs sei. Während andere Ortsgruppen oder Bezirke mit dem Nachwuchs zu kämpfen hätten, gebe es im Bezirk Heilbronn genügend aktive und engagierte Jugendliche. Die DLRG Heilbronn hat für die Badeaufsicht genügend Ehrenamtliche. Am Breitenauer See werden am Wochenende zwölf Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer und an der Ehemtsklinge acht Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer für Sicherheit sorgen.

Dennoch sei Nachwuchs immer willkommen. Das betont auch Jürgen Vogt von der Feuerwehr. Wer Interesse habe, könne sich ganz einfach auf den Webseiten der jeweiligen Orts- oder Bezirksgruppen informieren.

Sendung am Sa., 14.6.2025 6:00 Uhr, SWR4 BW am Samstagmorgen, SWR4 Baden-Württemberg