Die Feuerwehr hat am Samstag einen Brand in Wolfschlugen gelöscht, nachdem ein Mann ein Wespennest mit Deo besprüht hat.

Baden-Württemberg Feuer nach Deo-Attacke auf Wespennest in Wolfschlugen

Stand: 16.06.2025 14:00 Uhr

In Wolfschlugen im Kreis Esslingen wollte ein 41-jähriger Mann ein Wespennest mit Deo bekämpfen. Dabei hat er einen Brand in seinem Dachstuhl verursacht.

Von Julia Georgii

Ein Mann hat am Samstagabend in Wolfschlugen (Kreis Esslingen) in seinem Dachstuhl durch Deospray einen Brand verursacht. Laut Polizei hatten Wespen ein Nest unter einem Dachziegel gebaut. Der Mann soll lange Deo darauf gesprüht haben. Dieses habe sich dann jedoch selbst entzündet.

Mehrere zehntausend Euro Schaden nach Deo-Attacke auf Wespennest

Daraufhin habe Dämmmaterial Feuer gefangen. Auch ein Dachfenster wurde beschädigt. Als die Feuerwehr eintraf, hatte sie den Brand nach Angaben der Polizei rasch unter Kontrolle. So konnte eine weitere Ausbreitung der Flammen verhindert werden, so die Polizei.

Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden beträgt allerdings mehrere zehntausend Euro. Das Haus ist laut Polizei weiterhin bewohnbar. Gegen den 41-Jährigen wird jetzt wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.

So sollte man mit einem Wespennest umgehen

Aber wie geht man am besten vor, wenn man ein Wespennest bei sich zu Hause findet? Thomas Krüger von der Feuerwehr Stuttgart ist unter anderem für Einsätze bei Stechinsekten zuständig. Im SWR-Interview erklärt er, dass es sinnvollere Methoden gibt, als Sprühdeo zu verwenden. "Wenn das Nest im Außenbereich ist, würde ich Fenster mit einem Insektengitter sichern", sagt Krüger. Die Lebenszeit von Wespen sei Anfang September schon zu Ende, dann würde die Insekten von alleine verschwinden.

Bei Wespennest im Innenraum: Landratsamt kontaktieren

Wenn das Nest im Innenbereich ist, solle einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren. "Der überprüft dann, ob das Nest umgesiedelt oder in Ausnahmefällen vernichtet werden muss", so Krüger. NABU-Artenschutzreferent Martin Klatt rät dazu, das Landratsamt anzurufen. Wespen stehen unter Naturschutz und die Nester dürfen nicht einfach so entfernt werden. "Wenn die Königinnen anfangen das Nest zu gründen, könnte man noch versuchen das Einflugsloch zu verschließen", sagt er. Das gehe aber nur ganz am Anfang und man solle trotzdem vorsichtig sein, da die Wespen versuchen könnten, das Nest zu verteidigen.

Wegen Stechinsekten rückt die Feuerwehr Stuttgart pro Jahr etwa 50 bis 100 Mal aus, so zum Beispiel auch ins Stuttgarter Fußballstadion. Dort hatte sich im vergangenen Sommer vor der EM-Partie Deutschland gegen Ungarn ein Bienenschwarm niedergelassen. Die Feuerwehr entfernte ihn sicherheitshalber, genauso wie Fachleute es in einem ähnlichen Fall Anfang Mai 2024 taten.

Sendung am Mo., 16.6.2025 6:00 Uhr, SWR4 BW am Morgen, SWR4 Baden-Württemberg

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